Der Kongress

Irgendwo auf der Welt, treffen sich Leute, die von ihrem Stand und von der Gesellschaft, als wichtig eingestuft werden.

Man ist von weither angereist.

An einem feudalen Tisch wird die Gesellschaft von dem Vorsitzenden begrüßt. Es gibt Getränke und kleine Häppchen.

Begrüßung:

  Der Vorsitzende bedankt sich für das zahlreiche Erscheinen und weißt auf die Ernsthaftigkeit des Problems hin.

Dann folgt die namentliche Begrüßung der so genannten höheren Gäste. Dann erteilt der Vorsitzende einem Experten das Wort,
um zu erklären, warum dieses Treffen stattfindet.

  Mit sehr ernster und bedeutungsvoller Stimme, wird den Anwesenden erklärt, warum man sich getroffen hat.
Nach weiteren Ausführungen erfolgt ein höflicher Applaus.

Nun fordert der Vorsitzende einen weiteren Experten auf, seinen Fachvortrag zu beginnen.

..Es folgt eine Analyse des Problems mit der Aufforderung, dieses gemeinsam zu lösen.

Nach gelungenem Vortrag und allgemeiner Zustimmung, schlägt der Vorsitzende eine kurze Erfrischungspause vor, die bereitwillig angenommen wird.

  Gestärkt und ausgeruht widmet man sich nun, den von der Organisation zur Verfügung gestellten Sitzungsunterlagen. Etwas müde und unbedarft, versucht man die Unterlagen zu lesen. Wobei der Redner jedoch sehr stört. Irritiert über das Gelesene im Zusammenhang mit dem Gehörten, kommt leichte Unruhe auf, da man manches nicht verstanden hat.

  Es wird zur Diskussion aufgerufen. Zaghafte Fragen von mutigen Teilnehmern, werden gönnerhaft beantwortet. Auch wenn die Antworten nicht wirklich befriedigen wird vorgeschlagen, eine kurze Kaffeepause einzulegen, die von allen begrüßt wird.

 Nach Beendigung der Pause, spricht der Vorsitzende einige ermutigende Worte und verweist noch mal auf das schwierige Thema hin. Dann bittet er um weitere Wortmeldungen. Da diese jedoch ausbleiben, äußert er darüber Verständnis. Es sei ihm bewusst, das dass komplexe Thema nicht an einem Tag gelöst werden kann und schlägt vor, dass man sich in drei Monaten wieder zu einem Meeting treffen sollte.

Dieser Vorschlag wird von den Teilnehmern begeistert angenommen.

Die abschließenden Worte des Vorsitzenden::

„Das Buffet ist eröffnet“

                           Die große Unsicherheit

In seiner frühen Jugendzeit, zu Beginn seiner Pubertät, war David kurz nach seiner Schulzeit, von Herrn Schultheiss in dessen Krämerladen, als Lehrjunge angenommen worden.

Herr Schultheiss, der mit Haushaltswaren handelte, hatte schon vorher ein Lehrmädchen eingestellt. Sie hieß Carina. David bekam sie jedoch Anfangs gar nicht zu sehen, denn Carina wurde auch als billige Hilfskraft für die Frau von Herrn Schultheiss, in der Küche ein- gesetzt.

Der Laden von Herrn Schultheiss lag am Rande des Dorfes, entgegengesetzt von Davids Wohnsitz, so daß er jeden Morgen einen langen Weg zu seiner Arbeitsstelle zurücklegen musste. Da Davids Eltern arm waren, waren sie Herrn Schultheiss sehr dankbar, daß er ihrem Sohn die Möglichkeit gab, den Beruf des Kaufmanns zu erlernen, somit erhofften sie, daß ihr Sohn die Familie später wirtschaftlich unterstützen würde.

Es waren wohl etwa schon zwei Wochen vergangen, als David Carina zum erstenmal sah. Es war neue Ware angekommen und die beiden Lehrlinge mussten die schweren Pakete vom Lastwagen ausladen.

Als David Carina sah, wusste er nicht wie ihm geschah und er merkte nicht, daß er verlegen wurde, denn Carina machte ihrem Namen alle Ehre. Denn ihr Name stammte aus dem italiänischen und bedeutete, die Hübsche.

Unbeholfen fing David an, die schweren Pakete, deren Gewicht er gar nicht wahr nahm, auszuladen. Währenddessen starrte er Carina heimlich von der Seite an. Die kommenden Tage fühlte sich David wie im siebten Himmel. Jeden Morgen konnte er es kaum erwarten Carina zu sehen. Sogar seine Mutter war über das Verhalten ihres Sohnes sehr erstaunt, da er jeden morgen ausgelassen und übermütig zur Arbeit ging.

Es war an einem Samstag, daß freie Wochenende stand vor der Tür, als David seine Jacke aus dem Spind holte und dort einen Brief von Carina vorfand. Carina befand sich bereits auf dem Nachhauseweg was David sehr befremdlich fand, denn sie hatte sich nicht von ihm verabschiedet. Doch nun schlug sein Herz vor Aufregung, leidenschaftlich und ungestüm.

Schnell machte er sich auf dem Heimweg, doch hielt dann plötzlich an einer einsamen Park- bank an und riß den Brief mit zittrigen Händen auf. Es war ein Liebesbrief. Es war der erste Liebesbrief, den er jemals bekommen hatte.

War das denn alles wirklich wahr? – fühlte Carina denn genauso viel für ihn, als er für sie? Wirre Gedanken schwirrten durch seinen Kopf und er konnte es nicht glauben, daß Carina ihn am Ende ihres Briefes um einen Kuss bat! Sie liebte ihn also wirklich?!

Die Zeit bis zum nächsten Arbeitstag wollte einfach nicht vergehen und seine Gedanken waren wie besessen von Carina. Dann war der Montag endlich gekommen und voller freudiger Erwartung eilte er zu seiner Arbeitsstätte. Zu seiner großen Enttäuschung hatte Herr Schultheiss Carina jedoch wieder in die Küche zu seiner Frau geschickt.und er bekam sie den ganzen Tag nicht mehr zu sehen und auch die weiteren Tage bekam er Carina nicht mehr zu Gesicht.

David hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als er auf dem Nachhauseweg, in der Nähe „seiner“ Parkbank plötzlich Carina erblickte. Wie angewurzelt blieb er stehen. Carina lief auf ihn zu, umarmte ihn und küsste ihn liebevoll auf den Mund. Dann war sie auch schon wieder verschwunden.

Noch ganz benommen konnte David nicht nachvollziehen, was da eben geschehen war. Dieses Glücksgefühl setzte seinen Verstand außer Kraft.

Die folgenden Tage hatte Herr Schultheiss Carina leider wieder zur Arbeit in die Küche geschickt, so daß David keinen Blick mehr auf Carina erhaschen konnte. Für David folgten weitere traurige Tage bis zu dem schwärzesten Tag seines Lebens!

Herr Schultheiss teilte David mit, daß Carina nicht mehr kommen würde, da sie in die Großstadt gezogen sei, um dort zu heiraten!

Hatte Carina ihn denn nicht geliebt? Oder hatte sie nur mit ihm gespielt? Diese große Unsicherheit über die Gefühle von Carina zu ihm, wurden für David unerträglich.

Davids Zeit des Erwachsenwerdens hatte nun begonnen.